Lieder eines Sommers


Lieder eines Sommers von Cath Crowley

Zusammenfassung:

Jeden Sommer verbringt Charlie bei ihrem Grossvater auf dem Land. Jeden Sommer versucht sie vergeblich, die Freundschaft der mürrischen Rose und deren Freunde Luke und Dave zu gewinnen – besonders die von Dave. Und jeden Sommer verbringt sie stattdessen mit ihrer Gitarre, übt und schreibt neue Lieder. Aber dieses Jahr ist es anders: Zum ersten Mal schwimmen sie und Rose zusammen, reden, lachen. Und auch mit Dave kommt sie sich immer näher – Dave, der so ist wie ein Song in Dur. Aber will Rose wirklich Charlies Freundschaft oder hat sie ein ganz anderes Ziel im Blick?

Rezension:

Ich habe Sterne in meinem Blut, die leuchtend hell unter der Haut brennen.

Ein kurzes, ziemlich vorhersehbares, aber auch sehr süsses und berührendes Buch, das ich jedem empfehle, der Geschichten über Freundschaft, Familie und Liebe im generellen mag.

Mum
versteht als Einzige, was ich wirklich meine, wenn ich so etwas sage. ich weinte gemeinsam mit ihr, nachdem ich erfahren hatte, dass Gran krank war. Sie riet mir
Smashed-Up World zu singen, und zwar krachend laut. Und genau das tat ich. Ich schrie es heraus, bevor Dad nach Hause kam. Ich brüllte es der ganzen Welt ins Gesicht. Ich kreischte den Song, bis ich heiser war und keine Stimme mehr hatte. Mum behält so etwas für sich. Sie kann schweigen wie ein Grab. 

Dieses Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt (aus Charlies und Roses), was wirklich gut funktioniert, aus verschiedenen Gründen. Einerseits haben sie teilweise ziemlich gegensätzliche Meinungen und sehr unterschiedliche Perspektiven, da sie aber beide die Geschichte erzählen versteht man beide auch sehr, sehr gut. Das ist besonders wichtig, weil ein grosser Aspekt der Geschichte ist, dass man sich selbst und andere besser kennenlernt. Manchmal haben sie aber auch ziemlich ähnliche Gefühle/Perspektiven und eine Szenen dann von beiden erzählt zu bekommen (aus der einen ist es oft ein wenig abgekürzt, je nachdem wer vorher erzählt hat und wer danach, ziemlich logisch eigentlich) gibt ihnen einen sehr speziellen Wert, der anders nicht vorhanden gewesen wäre.

Ausserdem, und ich kann das kaum genug betonen, ist die zwischenmenschliche Lage wirklich super. Ich habe schon öfters gesagt, dass ich es liebe, wenn Eltern-Kind und Freundschaftliche Beziehungen in einem Buch ausgebaut sind und das ist hier definitiv der Fall. Nicht nur das, es gibt sogar viele verschiedenen Darstellungen dieser Beziehungen und inwiefern sie problematisch sind und inwiefern auch Erwachsene Probleme haben und inwiefern solche Beziehungen die Menschen an den jeweiligen Enden treffen und so weiter. Das alles war wirklich, wirklich toll.

Natürlich ist die Handlung absolut voraussehbar. Ich wusste von Anfang an, wie das Buch enden würde (zumindest beinahe, ein winziges Detail hat sich geändert, aber das ist ja nicht so wichtig), allerdings hat mich das eigentlich auch kaum gestört, das positive überwiegt das negative in diesem Buch bei weitem. Ach, und wenn ich schon dabei bin, das negative zu erwähnen, dann muss ich natürlich auch noch anmerken, dass mir die Texte zu Charlies Liedern nicht wirklich gefallen haben (könnte natürlich auch an der Übersetzung liegen), mit ein paar kleinen Ausnahmen (aber das waren eher Stellen in den Texten als ein ganzer Text an sich). Ich habe allerdings auch noch nie ein Buch mit fiktiven Liedern gelesen, in denen mir die Texte gefallen haben, also ist das auch nichts Neues. Und trotzdem: mehr Positives als Negatives.

Grundsätzlich lässt sich also sagen dass dieses Buch, obwohl es wirklich nur kurz ist und ich es ohne Probleme an einem Tag lesen konnte, mich wirklich berührt hat, auf sehr gute Weise.

Bewertung:

Sehr bestimmte 4/5 Sterne.

Details:

Name: Lieder eines Sommers
Originaltitel: Chasing Charlie Duskin/A Little Wanting Song (Goodreads sagt ersteres, aber es gibt mehrere englische Titel und mir gefällt A Little Wanting Song einfach sooo viel besser – so viel besser, dass ich mir wünschte, ich hätte das Buch irgendwie auf englisch lesen können)
Autor: Cath Crowley
Verlag: Carlsen
Seitenanzahl: 273 (Goodreads sagt 336 für die Hardcover-Ausgabe, aber das stimmt halt einfach nicht)

Comments

Beliebte Posts.

A June Throwback

Sharp Objects

Ella, The Slayer